In unserer dreiteiligen Blog-Serie zum Thema Storytelling erfahren Sie, warum Storytelling-Strategien sich in der professionellen Unternehmens- und Produktkommunikation durchgesetzt haben, wie Sie story-driven Content produzieren können und worauf Sie dabei achten sollten.

Die Serie im Überblick
#1: Warum wir Geschichten brauchen: Warum funktioniert Storytelling?
#2: Story-driven Content: Wie funktioniert Storytelling im Content- und Inbound Marketing?
#3: Du bist ein Held: Was braucht guter story-driven Content?

#2 Story-driven Content: Wie funktioniert Storytelling im Content- und Inbound Marketing?

Storytelling ist aktuell eines der Buzzwords, wenn es darum geht, mit den richtigen Menschen zur richtigen Zeit am richtigen Ort in Kontakt zu kommen. Content- und gerade Inbound-Marketing Strategien setzen ebenfalls an genau diesem Punkt an. Der Schluss liegt entsprechend nahe, dass es sich lohnt zusammenzubringen, was zusammengehört.

Content- und Inbound-Marketing – Die Basics

Dass Content- und Inbound-Marketing immer noch zu oft verwechselt oder gar gleichgesetzt werden, haben wir erst vor kurzem genauer beleuchtet. Hier noch einmal die wichtigsten Charakteristika beider Strategien im Überblick:

Content-Marketing

  • Optimalen Content anzubieten bedeutet, dass der Content echte Antworten auf Fragen und Probleme anbietet, welche die Zielgruppe beschäftigen.
  • In der Konsequenz stehen also weder Produkte oder Dienstleistungen, noch das eigene Unternehmen im Fokus. Der Content ist nicht werbend.
  • Kann der Content der Zielgruppe dabei helfen ein Problem zu lösen oder eine Frage zu beantworten, hat er einen tatsächlichen Mehrwert für die Zielgruppe.
  • Das Unternehmen empfiehlt sich auf diese Weise als Möglichmacher und kompetenter Ansprechpartner für seine Branchen-Themen.

Inbound-Marketing

  • Die optimale Inbound-Marketing Strategie stellt (potenzielle) Kunden in das Zentrum all ihrer Maßnahmen.
  • Content, wie der oben beschriebene, ist neben Blogging, E-Mail Marketing sowie SEO eines der zentralen Instrumente des Inbound-Marketings.
  • Ziel der Inbound Strategie ist es, neue Leads zu generieren und diese über Nurturing-Prozesse durch die unterschiedlichen Phasen der Buyer's Journey zu begleiten.

Story-driven Content in der Praxis

Mit story-driven ist hier gemeint, dass nicht im konventionellen Sinne eine Geschichte erzählt wird, sondern, dass erzählerische Elemente und Strukturen im Content eher subtil genutzt und so positiv nutzbar gemacht werden. Dieser Ansatz ist gerade für B2B Unternehmen interessant, da es hier für einige Branche häufig schwierig ist, mit „wirklichen“ Geschichten zu arbeiten.

Der erste Schritt bei der Erstellung von story-driven Content kann sein, dass eine starke Analogie zum Sachverhalt gefunden wird, um den es im Content geht. Bietet ein Unternehmen Sicherheitslösungen im IT-Bereich an, kann eingangs der Vergleich zu einer guten Alarmanlage gezogen werden, die das eigene Heim vor unerwünschten Eindringlingen schützen soll. Das mag zunächst trivial wirken, die Möglichkeiten und Effekte dieser Analogie sind jedoch weitreichend:

  • Das abstrakte Thema IT-Sicherheit wird für (potenzielle) Kunden in einen Kontext überführt, der hochemotional aufgeladen und einfach nachzuvollziehen ist: Es geht um das eigene Zuhause, die eigene Familie und um die Aufgabe, beides vor Gefahren zu schützen.
  • Die Analogie bietet Möglichkeiten, komplexe Aspekte des Themas nachvollziehbar zu veranschaulichen und zu strukturieren: Es reicht nicht nur die Haustür abzuschließen (Passwörter zu verwenden), wenn die meisten Einbrecher sich ganz andere Wege ins Haus suchen (es bedarf einer professionellen Gefahrenanalyse, um eine sinnvolle IT-Sicherheitsarchitektur zu entwickeln).
  • Auf einer tieferliegenden Kommunikationsebene können so Gefühle adressiert werden, die eine Notwendigkeit zur Handlung auslösen können, denn: Man will und muss sein Heim und seine Familie so gut wie möglich schützen. Und vor allem: Gelingt es, diese Herausforderung zu meistern, ist man derjenige, der Unheil abgewendet und Gefahren gebannt hat. Man ist ein Held.

Ein etwas anderer und ebenfalls überaus wirksame Ansatz kann sein, bestehende und sehr bekannte Geschichten im eigenen Content für sich zu nutzen. So bringt Google jedes Jahr sein „Year in search“-Video heraus. In der Ausgabe zum Jahr 2014 sehen wir als erstes die zwei Textzeilen: „2014 suchten wir millionenfach. Was sagen diese Suchen über uns aus?“. Anschließend folgt ein hochemotionaler Zusammenschnitt der bekanntesten guten, schlechten, witzigen, berührenden und erhebenen Geschichten, die das Jahr 2014 prägten und die wir alle kennen. Zum Schluss wird nur noch das Google-Logo eingeblendet – es braucht auch keine weiteren Worte mehr, denn Google hat seine Geschichte damit erzählt: Die Geschichte unserer ewigen Suche, was wir auf dem Weg dieser Suche alles finden, wie wir manchmal dabei scheitern, siegen und letztlich doch noch unseren Hoffnungen und den Antworten(!) auf unsere Fragen ein Stückchen näher kommen. Dank Google – so geht zumindest die Geschichte.

Lesen Sie hier den ersten Teil der Serie, in dem wir uns genauer angesehen haben, warum Storytelling überhaupt funktioniert.